Motörhead ist eine Band, die den Rock’n’Roll nicht nur mitgestaltet, sondern eine ganze Generation von Musikern und Fans geprägt hat. Ihre Geschichte ist wild, unbändig und voller Rock’n’Roll-Attitüde. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die faszinierende Entwicklung von Motörhead – von den bescheidenen Anfängen bis hin zum Kultstatus, den sie heute genießen.
Die Anfänge: Lemmy’s Vision von lautem, unbändigem Rock
Die Geschichte von Motörhead beginnt mit einer Entlassung. Lemmy Kilmister, geboren als Ian Fraser Kilmister, wurde 1975 aus der britischen Space-Rock-Band Hawkwind geworfen, nachdem er wegen Drogenbesitzes in Kanada verhaftet wurde. Hawkwind war für ihre psychedelischen Klänge bekannt, aber Lemmy hatte eine andere Vision – eine Band, die schneller, lauter und kompromissloser war als alles, was es zuvor gegeben hatte.
Lemmy gründete daraufhin Motörhead, benannt nach dem letzten Song, den er für Hawkwind geschrieben hatte. Der Name, ein Slang-Ausdruck für jemanden, der Amphetamine konsumiert, passte perfekt zur energiegeladenen und rohen Musik, die er machen wollte.
Die frühe Besetzung: Kampf um Stabilität
Die erste Besetzung von Motörhead war alles andere als stabil. Ursprünglich bestand die Band aus Lemmy, dem Gitarristen Larry Wallis (ehemals bei Pink Fairies) und dem Schlagzeuger Lucas Fox. Diese Formation hielt jedoch nicht lange. Fox wurde bald durch Phil „Philthy Animal“ Taylor ersetzt, und Wallis verließ die Band ebenfalls, bevor das erste Album aufgenommen wurde. Er wurde durch „Fast“ Eddie Clarke ersetzt, und somit war die klassische Motörhead-Besetzung geboren: Lemmy, Philthy und Fast Eddie.
Der Durchbruch: „Overkill“ und „Bomber“
Der Durchbruch von Motörhead kam 1979 mit dem Album „Overkill“. Der Titeltrack, mit seinen legendären Double-Bass-Drum-Parts, setzte einen neuen Standard für Geschwindigkeit und Aggressivität im Rock. Das Album war ein Erfolg und verschaffte der Band eine wachsende Fangemeinde.
Noch im selben Jahr folgte „Bomber“, ein weiteres kraftvolles Album, das die Position von Motörhead in der Rockszene festigte. Der Titeltrack wurde zu einem der bekanntesten Songs der Band, und das ikonische Bomber-Bühnenbild, das bei Live-Auftritten verwendet wurde, wurde zu einem Markenzeichen der Band.
Der Kultstatus: „Ace of Spades“ und „No Sleep ‚til Hammersmith“
1980 veröffentlichte Motörhead das Album, das sie endgültig zu Legenden machen sollte: „Ace of Spades“. Der Titelsong ist bis heute der bekannteste Song der Band und gilt als eine der wichtigsten Hymnen des Heavy Metal. Das Album wurde in den UK-Charts ein großer Erfolg und erreichte Platz 4.
1981 folgte das Live-Album „No Sleep ‚til Hammersmith“, das direkt auf Platz 1 der britischen Albumcharts einstieg. Dieses Album fing die rohe Energie der Band perfekt ein und zeigte Motörhead auf dem Höhepunkt ihrer Karriere.
Krisen und Wiederauferstehung: Besetzungswechsel und Durchhaltevermögen
In den folgenden Jahren hatte die Band mit Besetzungswechseln und persönlichen Konflikten zu kämpfen. Fast Eddie Clarke verließ die Band 1982 und wurde durch Brian „Robbo“ Robertson ersetzt, ehemals Gitarrist von Thin Lizzy. Diese Phase der Band war jedoch weniger erfolgreich, und es dauerte bis zur Rückkehr von Phil Campbell und Wurzel als Gitarristen, bis Motörhead wieder auf die Beine kam.
Trotz der Schwierigkeiten in den 1980er Jahren hielt Lemmy die Band am Leben. Mit Alben wie „Orgasmatron“ und „Rock ’n‘ Roll“ bewies Motörhead, dass sie nach wie vor relevant und gefährlich waren.
Der späte Erfolg: Unbeirrbare Kontinuität
In den 1990er Jahren und darüber hinaus blieben Motörhead eine feste Größe im Heavy Metal. Lemmy und die Band veröffentlichten weiterhin Alben, tourten unermüdlich und begeisterten Fans auf der ganzen Welt. Alben wie „Bastards“ und „Inferno“ wurden von Kritikern und Fans gleichermaßen gefeiert.
Lemmy selbst blieb ein Symbol für Durchhaltevermögen und Loyalität zum Rock’n’Roll. Er lebte den Lebensstil, den er in seiner Musik verkörperte, ohne Kompromisse. Trotz gesundheitlicher Probleme setzte er seine Tourneen bis kurz vor seinem Tod im Jahr 2015 fort.
Das Vermächtnis: Motörhead als unsterbliche Ikonen
Motörhead hat sich einen Platz in der Musikgeschichte erobert, der ihresgleichen sucht. Sie waren nie die technisch versiertesten Musiker, aber das war auch nie ihr Ziel. Ihre Musik war roh, kraftvoll und direkt – eine pure Verkörperung von Rock’n’Roll.
Lemmy selbst wurde zu einer Ikone, nicht nur wegen seiner Musik, sondern auch wegen seiner Persönlichkeit und seiner kompromisslosen Haltung. Er blieb stets seiner Vision treu und ließ sich niemals verbiegen.
Heute gilt Motörhead als eine der einflussreichsten Bands im Heavy Metal und Rock’n’Roll. Ihr Erbe lebt in unzähligen Bands weiter, die von ihrer Energie und ihrem unbändigen Geist inspiriert wurden. Lemmy’s unverwechselbare Stimme, sein dröhnender Bass und seine unnachahmliche Persönlichkeit werden für immer ein Teil der Rockgeschichte bleiben.
Motörhead’s Reise von den turbulenten Anfängen bis zum Kultstatus ist ein Beweis dafür, dass wahre Größe nicht nur von Talent, sondern auch von Entschlossenheit und Authentizität kommt. In einer Welt voller Trends und flüchtiger Erfolge bleibt Motörhead ein Leuchtfeuer für all jene, die den wahren Geist des Rock’n’Roll leben wollen.